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Ballade von der weißen Kuh

Ballade von der weißen Kuh

IRN/F 2021, R: Maryam Moghadam, D: Maryam Moghadam, Alireza Sani Far, Pouria Rahimi, 105 min

Seit einem Jahr trägt Mina Trauer. Ihr Ehemann wurde nach Scharia-Rechtsprechung hingerichtet und nur mit Mühe bringt sie sich und ihre gehörlose Tochter mit einem Job in einer Teheraner Flaschenfabrik über die Runden. Kurz nachdem sie eine weitere schockierende Nachricht erhalten hat, steht Reza vor ihrer Tür, der angibt, ihrem getöteten Mann noch Geld geschuldet zu haben. Zumindest die finanzielle Not ist nun nicht mehr ganz so groß und Reza hilft Mina auch dabei, eine neue Wohnung zu finden. Die »weiße Kuh« steht im Quran für eine unschuldige Person, die dem Tod geweiht ist. Selbst wenn das Publikum ähnlich aufgebaute Filme, wie den mit dem Goldenen Bären auf der Berlinale 2020 ausgezeichneten »Doch das Böse gibt es nicht« oder Asghar Farhadis »The Salesman«, nicht gesehen hat, dürfte es schnell erahnen, worauf vieles hier hinausläuft. Trotzdem gelingt es dem Regieduo Alireza Sanifar und Maryam Moghaddam – Letztere spielt auch die Rolle der Mina – gelegentlich, den gängigen Themenkomplexen rund um das iranische Gesellschafts- und Justizsystem neue Aspekte abzugewinnen, und ihr Film punktet insbesondere mit seinem ambivalenten Ende. Peter Hoch


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