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Belfast

Belfast

GB 2021, R: Kenneth Branagh, D: Caitriona Balfe, Jamie Dornan, Ciarán Hinds, 99 min

Es sind verwirrende Zeiten für den kleinen Buddy. Der Junge wächst im Belfast der späten sechziger Jahre auf. Unbeschwert spielt er mit seinen Freunden in der Straße. Zu Hause kümmern sich die Großeltern liebevoll um den Kleinen. Die Mutter muss sich derweil mit den Rechnungen auseinandersetzen, während sein Vater die meiste Zeit in London arbeitet und nur an den Wochenenden heimkehrt. Buddys Welt ändert sich dramatisch, als die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten eskalieren und die britische Polizei hart durchgreift. Plötzlich wird von allen verlangt, eine Position zu beziehen und in den eigenen Reihen zu stehen. Für Buddys Familie stellt sich die Frage, ob sie das Land verlassen sollten. Doch der Schritt, das vertraute Umfeld hinter sich zu lassen und irgendwo neu anzufangen, ist für alle schwer. Kenneth Branagh verarbeitet mit »Belfast« seine eigene Familiengeschichte. Über den Nordirland-Konflikt ist bereits viel gedreht worden, Branagh wählt einen sehr persönlichen Zugang und kann sich auf eine starke Besetzung verlassen, die den Film emotional trägt. In ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Bildern und mit dem Soundtrack jener Zeit schafft er ein gutes Gefühl für die stürmischen Jahre, als das Land unter einer schweren Wirtschaftskrise litt und die Fronten sich verhärteten. Ein mitreißendes Werk, das mit sieben Oscarnominierungen Favorit der diesjährigen Verleihung ist. Lars Tunçay


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