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Bergman Island

Bergman Island

F/B/D/SW 2021, R: Mia Hansen-Løve, D: Vicky Krieps, Tim Roth, Mia Wasikowska, 112 min

Mia Hansen-Løves Filme werfen stets einen persönlichen Blick auf die Geschichte. Sei es die Entstehung der French-House-Szene in den frühen Neunzigern mit dem Blick ihres Bruders in »Eden« oder der Verlust der Mutter in »Alles was kommt«. Ihr neues Werk »Bergman Island« geht noch einen Schritt weiter. Die Französin, die mit dem deutlich älteren Filmemacher Olivier Assayas (»Personal Shopper«) verheiratet ist, erzählt von der Beziehung der jungen Autorin Chris und des deutlich älteren Regisseurs Tony, die gemeinsam auf die Insel Fårö reisen. Das entlegene Eiland, das auch Hansen-Løve und Assayas oft bereisten, war die Wirkungsstätte Ingmar Bergmans und ist heute Pilgerstätte unzähliger Bergman-Fans. Chris und Tony sind Künstler und der Neid auf den Erfolg des anderen lässt sich in einer solchen Beziehung wohl nie ganz ausblenden. Während Tony die idyllische Natur kreativ beflügelt, steckt Chris in ihrer Handlung fest. Die Realitätsebenen zerfließen und über allem schwebt der Geist von Bergman. Man muss sein Werk nicht kennen, aber es hilft, um sich Mia Hansen-Løves Film zu erschließen. Schicht um Schicht verdichtet sie fast unbemerkt ihren Plot, der einem eigentümlichen Rhythmus folgt. Nicht zuletzt ist »Bergman Island« auch ein Film über das Filmemachen, oszillierend zwischen Wahrheit und Fiktion und wunderbar getragen von Vicky Krieps (»Der seidene Faden«) und Tim Roth. Lars Tunçay


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