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Bertl Mütter

Bertl Mütter

Mütterkinderlieder

Mütterkinderlieder

Gustav Mahler allerorten in diesen Wochen: Mit der Mischung aus hochkarätig besetztem Festival, wissenschaftlichem Kolloquium und lesenswertem Begleitbuch zur bisher kaum beleuchteten Leipziger Ära Mahlers hat das Gewandhaus den 100. Todestag des Komponisten nahezu umfassend vermarktet. Lediglich die Auswirkungen des visionären Komponisten auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts bleiben etwas unterbelichtet. Schade, denn auch heutigen Tonsetzern hat Mahler viel zu sagen.Die Lücke darf nun das Leipziger Label Raumklang zumindest in Ansätzen schließen: »Mütterkinderlieder« heißt die Paraphrase des österreichischen Posaunisten Bertl Mütter auf Gustav Mahlers »Kindertotenlieder«. Dahinter verbirgt sich eher eine interpretierende Performance als strenge Neue Musik: Mütter setzt seiner Lesart des Zyklus, in der er auf der Posaune sowohl die Solostimme als auch instrumentale Linien verdeutlicht, jeweils eigene Intermezzi gegenüber, die Mahlers Musik wie eine eigene Interpunktion gliedern. Das ist großartig - und übrigens auch nachvollziehbar, ohne dass neben dem CD-Player die Partitur liegen muss. Hagen Kunze


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