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Die Einstürzenden Neubauten

Die Einstürzenden Neubauten

Alles in Allem

Alles in Allem

Ab wann kann man von einem Alterswerk sprechen? Ihr 40-jähriges Bandjubiläum begehen die Neubauten dieses Jahr, das letzte Album liegt 13 Jahre zurück und bei ihrem Best-of-Konzert auf der Leipziger Parkbühne 2017 feierte Klangtüftler N. U. Unruh seinen 60. Geburtstag – vom Alter her hauts also hin. Aber »Alles in Allem« klingt auch so: in sich ruhend, etwas weise und aus dem schöpfend, was man schon erlebt hat. Blixa Bargeld singt über Töchter und Dachterrassen, über seine Kindheit am Grazer Damm oder über den Tod von Rosa Luxemburg. Mal klingen die Neubauten dabei noch nach dem industriellen Einsturz wie im »zivilisatorischen Missgeschick«, manchmal auch wie Rio Reiser, der allein »am Landwehrkanal« sitzt. Am Ende klingt es natürlich immer wie Blixa Bargeld, der auch den Hornbach-Katalog wie Poesie vorlesen kann. »Sieben Schrauben halten mich zusammen«, singt er nun etwas kryptisch, als Instrumente halten diesmal die Taschen von Migranten her. Den Titeln zufolge könnte man es als Berlin-Album bezeichnen, aber die Stadt besticht eher durch Abwesenheit. »Alles in Allem«: ein Alterswerk, jung und schön! Juliane Streich


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