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Distelfink

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Bestimmung

USA 2019, 149 min, R: John Crowley, D: Finn Wolfhard, Nicole Kidman, Sarah Paulson In eleganten Bildern verfilmt hier der Ire John Crowley den unter anderem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman von Donna Tartt. Der titelgebende Vogel ist auf einem Gemälde des Delfter Malers Carel Fabritius zu sehen, das in der Geschichte eine tragende Rolle spielt: Bei einer Bombenexplosion beim gemeinsamen Besuch des New Yorker Metropolitan Museums wird die Mutter des 13-jährigen Theo getötet. Ein sterbender Mann drängt Theo dazu, das Gemälde an sich zu nehmen. Während er in den folgenden Jahren seinen Platz in der Welt sucht, bleibt es an seiner Seite und untrennbar mit seiner Bestimmung verbunden. Verlust, Schicksal, Freundschaft, Liebe, Sucht – das sind die großen Themen dieser epischen Erzählung. Um sie alle tiefgründig zu erfassen, reichen auch 2,5 Stunden Laufzeit nicht aus, in denen Crowley Theos Suche nach Halt erzählt. Auch die Charaktere bleiben leider etwas auf der Strecke: Nicole Kidman spielt als Theos Ziehmutter Mrs. Barbour gewohnt souverän mit kühlen und warmen Tönen, die meisten anderen Figuren bleiben schemenhaft und blass. Wohltuend aus dem Rahmen fällt »Stranger Things«-Star Finn Wolfhard als Theos ukrainischer Goth-Freund Boris, der den melancholischen Grundton der Geschichte mit exzentrischem Witz bereichert. Vor allem dank ihm und Ansel Elgort (»Baby Driver«), der den erwachsenen Theo spielt, eine ansehnliche Adaption, die der Vorlage erzählerisch aber nicht gerecht wird. Karin Jirsak


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