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Edison – Ein Leben voller Licht

Edison – Ein Leben voller Licht

Unter Strom

USA 2017, 103 min, R: Alfonso Gomez-Rejon, D: Benedict Cumberbatch, Michael Shannon, Nicholas Hoult Thomas Alva Edison war nicht nur ein genialer Erfinder. Er war auch verdammt gut darin, seine Errungenschaften zu vermarkten. 1880 hatte er eine Glühbirne, die mehr als 14 Stunden Licht schenkte, zur Marktreife geführt. Gleichzeitig fand er einen Weg, ganze Städte mit seinen Kupferleitungen zu verkabeln und sie mit Gleichstrom zu versorgen. Allerdings hatte diese Methode einen Nachteil: Sie war teuer. Sein Mitbewerber Charles Westinghouse setzte auf Wechselstrom und damit auf einen Weg, kostengünstig über viele Kilometer hinweg Strom zu liefern. Seine Methode war allerdings nicht ganz ungefährlich, und so setzte Edison alles daran, den Konkurrenten zu diskreditieren – erst recht, als die Regierung auf die Möglichkeit einer »würdigen Tötung« durch Elektrizität aufmerksam wird. Eine Geschichte, die viel Potenzial für großes Kino birgt, aus der Regisseur Alfonso Gomez-Rejon (»Ich, Earl und das Mädchen«) jedoch nur einen soliden Film machte. Und das, obwohl er wirklich alle Mittel zur Verfügung hat: einen mitreißenden Score von Dustin O‹Halloran (A Winged Victory for the Sullen), eine kunstvolle Kameraarbeit von Chung Chung-hoon (»Die Taschendiebin«) und eine großartige Besetzung: Benedict Cumberbatch legt seinen Edison als eine Mischung aus »Doctor Strange« und »Sherlock« an. Michael Shannon ist als Westinghouse auch schauspielerisch ebenbürtig. Was fehlt, sind die Zwischentöne. »Edison« ist spannend inszeniert, aber der Funke will nicht überspringen. Lars Tunçay


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