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Falling

Falling

Kotzbrocken

Als Darsteller liefert Viggo Mortensen seit über drei Jahrzehnten regelmäßig überzeugend ab, egal ob als Held Aragorn in der »Der Herr der Ringe«-Trilogie oder in Charakterrollen, etwa als getriebener Mafiascherge in »Tödliche Versprechen« oder zuletzt in »Green Book«. Mit dem unsentimentalen Familiendrama »Falling« legt er nun sein Regie- und Drehbuchdebüt vor, und auch das kann sich mehr als sehen lassen. Eine der beiden Hauptrollen hat der Schauspieler natürlich auch noch übernommen: Willis lebt glücklich mit seinem Mann Eric und der gemeinsamen Tochter Monica in Los Angeles. Seiner tristen Kindheit auf der Farm seines kaltherzigen Vaters John konnte er gemeinsam mit Mutter und Schwester entfliehen. Alles holt ihn wieder ein, als er John pflichtbewusst zu sich nimmt, weil dessen Demenzerkrankung sich verschlimmert. Von Altersmilde ist bei dem Kotzbrocken jedoch nichts zu spüren, ständig äußert er sich beleidigend über alles und jeden, und insbesondere die Homosexualität seines Sohnes ist ihm ein Dorn im Auge. In immer wieder eingestreuten Rückblenden setzt sich dann ganz unaufgeregt das Puzzle ihrer Vergangenheit zusammen und man wird Zeuge vom persönlichen Scheitern eines auf sich selbst fixierten und lieblosen Mannes, bravourös unsympathisch gespielt vom sträflich unterschätzten B-Movie-Furchengesicht und Ex-»Aliens«-Androiden Lance Henriksen. Peter Hoch


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