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FKA Twigs

FKA Twigs

Magdalene


Magdalene


Lasst uns ein Stück Schokolade in Salz tunken und Widersprüche vereinen, von denen wir bisher dachten, dass sie uns zusammen gar nicht schmecken: sanfte Klavierklänge und Rap, ein zerbrechlicher Falsett-Gesang und unbeugsame Stärke, artistische Höchstleistungen beim Poledance und Verletzlichkeit in der Beziehung. FKA Twigs fährt auf ihrem zweiten Album »Magdalene« ein ganzes Potpourri solcher Gegensätze auf. Sie erzählt von verflossenen und kommenden Freund- und Liebschaften. In der Single »Cellophane« singt sie schmerzverzerrt mit unverfremdeter Stimme: »Didn’t I do it for you. Why didn’t I do it for you.« Und macht den Titel damit zum Herzstück des Albums, denn dieser so verletzliche Moment ist gleichzeitig der Moment größter Stärke und Würde. Im Video sieht man sie dabei an der Stange tanzen und hoch über den Köpfen des Publikums schweben. Die körperliche Energie, die davon ausgeht, ist nicht nur Umdeutung einer Situation, die für Frauen oft Erniedrigung bedeutet. Aber FKA Twigs hat hart dafür trainiert, um die Stange so zu beherrschen. Sie hat nach mehreren Operationen 2018 hart dafür gekämpft, wieder so arbeiten zu können. Diese Stärke ist in jedem Song des Albums präsent. Ob in der fast klassischen, emotionalen Klavierballade »Mirrored Heart«, dem vom monotonen Bass dominierten »1000 Eyes« oder dem Dance Track »Holy Terrain«, den sie zusammen mit dem Rapper Future aufgenommen hat. Nach drei Jahren musikalischer Fast-Abstinenz tobt sie sich auf »Magdalene« aus und zeigt die enorme Vielseitigkeit ihrer Stimme. Kerstin Petermann


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