anzeige
anzeige
Gang Starr

Gang Starr

One of the best yet

One of the best yet

Ein Album nach 16-jähriger Pause; und man grübelt, ob diese LP nach Gurus viel zu frühem Tod wirklich angebracht ist. Es ist indes ein sehr gutes Album geworden, wenn man den früheren Qualitätsmaßstab des legendären Duos zugrunde legt. Und völlig ausblendet, dass Hiphop sich über die Jahre immer wieder verändert hat und nach »T-Paining« einige Trap- sowie Internet-Leichtgewichte aktuell mehr Zähler haben, als sie an Gewicht bzw. Format ins Genre einbringen können. Gegen Ende der Zehnerjahre, die jetzt von Namen wie Travis Scott, den A$APs und A Boogie Wit Da Hoodie dominiert werden, legt DJ Premier rigoros und kompromissbefreit den Rückwärtsgang ein, um eine goldene Ära erneut ins Bewusstsein dieser schnelllebigen Zeit zu rufen. Mit dabei: Gurus Sohn Keith Casim und verdiente Rap-Recken wie M.O.P., Q-Tip und Group Home. Positiv ist, dass neun Jahre nach Gurus Ableben keine »Früher war alles besser«-Geste zelebriert wird, sondern einfach Sound und Rhymes gefeiert werden wie zu Gang Starrs besten Zeiten. Und so enthält die LP fast ausschließlich geprüfte »Certified Street Poetry« in hoch korrekten Tracks wie »Family and loyalty«, »What’s real« und »Take flight«. Falls dieses Gang-Starr-Album außer ehrenvollen Reminiszenzen einen tieferen Sinn hat, dann könnte es der sein, später Geborene zu motivieren, sich aktiv und eingehender mit der Materie auseinanderzusetzen – und es nicht beim Konsum aktueller Streams zu belassen. Im Idealfall so, wie damals – als Guru und Primo anfingen – nach Samples getaucht wurde und Funkschätze aus den Tiefen der Siebziger- und Achtziger-Jahre-Ozeane an Deck gebracht wurden. Torsten Fuchs


Weitere Empfehlungen