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I Wanna Be The Guy

I Wanna Be The Guy

8-Bit-Masochismus

Eier, wir brauchen Eier. Verdammt, »I Wanna Be The Guy« ist hart. Sogar Chuck Norris würde sich daran die Zähne ausbeißen, so viel ist sicher. Als Jump?n?Run alter Schule steuert man die Spielfigur »The Kid« mittels Versuch und Fehlerprinzip durch einfallsreich fies gestaltete Level. Einen Plot gibt es nicht, wozu auch? Der Unterschied zu unzähligen Mario-Klonen unter den Freeware- und Indie-Spielen liegt in der Härte und gewollten Unfairness. Dies wird schon beim Spielstart deutlich. Nach dem ersten Sprung ist der zartbesaitete Zocker schon tot. Bei den Möglichkeiten, »The Kid« das Zeitliche segnen zu lassen, ist das Spiel sehr variabel. Entwickler Mike »Kayin« O? Reilly hat jedes Level mit absolut unvorhersehbaren Todesfallen gespickt. Überall nur Spitzen, Abgründe, Todesäpfel. Ohne punktgenaue Pixellandungen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie extremes Durchhaltevermögen bringt man es nicht weit. Was hat das Spiel also zu bieten, außer einem gehörigen Batzen Frustration und wild zerrauften Haaren? Eine Menge Spaß! Die überwältigende Herausforderung und der ungewöhnliche Ansatz motivieren einfach. Das Hops-Massaker bedient sich vieler Videospielklassiker. Als Persiflage auf ebendiese funktioniert »I Wanna Be The Guy« vorzüglich, allein die Endgegner sind den kostenlosen Download wert. Bisweilen lässt das Spiel nur die Wahl zwischen einem zünftigen Tobsuchtsanfall und dem innigen Wunsch, einfach aufzugeben. Um so größer ist die Befriedigung, wenn man ein Level nach gefühlten Äonen gemeistert hat. Bevor ein Normalsterblicher »I Wanna Be The Guy« in einem Rutsch durchspielt, hat er sich entweder aus Frust heiser geschrien oder das Joypad muss dran glauben. Oder die Hölle friert zu. Marc Bohländer


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