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Kursk

Kursk

Im Strudel der Ereignisse

B/F/N 2018, 118 min, R: Thomas Vinterberg, D: Matthias Schoenaerts, Léa Seydoux, Peter Simonischek Das Drama um die K-141 »Kursk« war eine menschliche Tragödie und eine verschenkte Chance, die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen aufzutauen. Insofern ist Thomas Vinterberg keine schlechte Wahl für eine Leinwandadaption. Allerdings fungierte Luc Bessons EuropaCorp als Geldgeber und die Kombination aus Action und Drama will nicht so recht funktionieren. Zu Beginn wähnt man sich noch in einem skandinavischen Arthousefilm. Es wird gefeiert und getrunken, die Marine als Familienersatz eingeführt. Doch schon das Auftauchen von Matthias Schweighöfer und August Diehl irritiert. Tatsächlich ist Matthias Schoenaerts Filmsohn der einzige Russe im Ensemble der paneuropäischen Produktion. Kapitän Mikhail Averin ist ein gutmütiger Mann, der auch einen klaren Kopf behält, als das Atom-U-Boot auf Grund läuft. Eine Fehlfunktion ließ die Sprengkörper an Bord detonieren. Der Großteil des Schiffes liegt in Trümmern. Eine Handvoll Männer überlebt und der Film schneidet nun zwischen dem Drama unter Wasser und dem politischen Taktieren hin und her. Daheim bangt Mikhails schwangere Gattin Tanya um das Leben ihres Mannes. Robert Moores Buch lieferte die Vorlage zu »Kursk«, zahlreiche Experten trugen ihr Hintergrundwissen bei. Aber das Drehbuch wirkt unausgeglichen, die Kamera immer zu weit weg, um die Klaustrophobie unter Wasser einzufangen, und einige spannende Momente sind zu wenig für einen packenden Katastrophen-Thriller. Lars Tunçay


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