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La Tempête

La Tempête

Monteverdi: Marienvesper

Monteverdi: Marienvesper

Sorry, liebe Leipziger, ihr müsst jetzt ganz stark sein: Das großartigste Stück der Kirchenmusikgeschichte ist kein Werk von Bach. Keine h-Moll-Messe, kein Weihnachtsoratorium, keine Matthäuspassion. Sondern Claudio Monteverdis Marienvesper als dem Jahr 1610, ohne die die Musikgeschichte anders verlaufen wäre. Es gehört zu den Besonderheiten des Werks, dass jede Interpretation einen anderen Akzent setzt. Simon-Pierre Bestion und sein Ensemble La Tempête haben in ihrer bei Alpha Music veröffentlichten Version den bisher subjektivsten Zugang zum Meisterwerk gewählt. Indem sie es vom allzu dogmatischen Zugriff der historischen Aufführungspraxis befreiten und als lebendige Kirchenmusik in den Kontext der Musik der Mittelmeer-Region stellten. So klingt Monteverdi vielleicht nicht mehr so ätherisch wie bei Gardiner. Aber in Kombination mit korsischer, sardischer und baskischer Stimmgebung entfalten die Bibeltexte eine neue, ungeahnte Kraft. Und so spürt man auch noch 400 Jahre später, welch eruptive Urgewalt einst hinter dieser genialsten Avantgarde der Musikgeschichte stand. Hagen Kunze


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