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Magi Hikri

Magi Hikri

Alashoo

Alashoo

Hört man Magi Hikri zum ersten Mal, hat man als europäisch sozialisierter Musikhörer fast automatisch »Bad Girls« von M.I.A. im Ohr und das Video vor Augen: Man kann sie sich problemlos vorstellen, wie sie sich in ihrer Freizeit aus dem Fenster eines Autos lehnt, das auf zwei Rädern durch die Wüste fährt, und ihre eigene Musik laut aufdreht. Diese Assoziation rührt natürlich daher, dass in unser musikalisches Bewusstsein hierzulande schlicht nicht so viele weibliche Stimmen vordringen, die mit einer Mischung aus exotisch empfundenen Harmonien und Energie direkt aus dem Club arbeiten. Für Hörende aus dem Nahen Osten muss das einen komplett anderen Effekt haben – was für uns exotisch, aufregend, unverbraucht klingt, ihr an die ägyptische Legende Oum Koulthum angelehnter Gesang, der Einsatz traditioneller arabischer Instrumente, ist dort die Musik der Großeltern. Das ist nicht ganz unwichtig zu wissen, um einzuschätzen, was für eine selbstbewusste Mischung sie auf »Alashoo« anrührt: eine Verbindung von traditionellem Band- und modernem Clubsound, getreu der alttestamentarischen Weisheit »Der Bass macht den Hit«. Dazu lässt sich leider keine sinnvolle Analogie bilden, denn Musik mit Gesang nach Heino oder Peter Alexander zu losbratzenden Bässen wie am Anfang von »Shanal Matar« würde niemand auf der Welt hören wollen, und es ist gut, dass es sie nicht gibt. Im Fall von Magi Hikri müsste es aber mit dem Teufel zugehen, wenn man in Zukunft nicht noch mehr von ihr hört. Kay Schier


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