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Maneater

Maneater

Hai-Hype

Deep Silver

Entwickler: Tripwire Interactive, Publisher: Deep Silver, Preis: 40 €

Irgendwie hört es sich immer ein bisschen traurig an, wenn man sagt: »Die Idee war doch gut!« Das impliziert, dass etwas viel Besseres und Schöneres möglich gewesen wäre – wenn das vorhandene Potenzial ausgenutzt worden wäre. Dieser Gedankengang passt zu »Maneater«, denn das Setting ist spektakulär. Einen Bullenhai steuert man schließlich nicht alle Tage durch die Weltmeere und -flüsse. Ein Hai muss tun, was ein Hai tun muss. Und das ist vor allem Fressen: andere Fische, Robben, Schildkröten, Alligatoren – und natürlich Menschen. Es ist der Lauf der Dinge und jeden Tag das Gleiche: aufwachen in der Grotte, fressen, wachsen, weiterentwickeln und neue Jagdgebiete finden. Schnell entschlüpft der Hai der Baby-Größe und wird zu einem Teenager und dann zu einem ausgewachsenen Exemplar. Ihn treiben laut Story Rachegelüste an, da ein bärbeißiger Fischer seinen Mama-Hai auf dem Gewissen hat. Was am anderen Ende des Bildschirms ankommt, ist die Aussicht auf das Ausleben ungezügelten Hungers und großer Wut. Das fühlt sich so an, als würde man im Keller mit einem Baseballschläger alle alten, angeschimmelten Möbel zerkloppen. Leider wiederholt sich alles andauernd und wird auch schnell langweilig – aber so ist ein Hai-Leben halt wahrscheinlich. Das Besondere an »Maneater« ist der Eskapismus. Und besser als der Klappentext kann man es nicht treffen: »It sucks being a human in 2020, so be a shark instead.« Marc Bohländer


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