anzeige
anzeige
Maria Taylor

Maria Taylor

Maria Taylor

Maria Taylor

Oh, du süßer Widerspruch, mag man seufzen, wenn Maria Taylor in »Waiting in Line« singt: »I’m getting older, but I’ve got time / Made my decisions / I’ve changed my mind / Now there’s this feeling I’m waiting in line.« Dabei ist ihre ganze Karriere von Widersprüchen geprägt. Sie wird als Folk-Pop-Elfe gefeiert, zierlich und mit sanfter Stimme. Dabei steckt in der Musik und dem Gesang all ihre Kraft. Denn die in sich ruhende Energie ist ihre Stärke. Sie wird als weibliche Ergänzung zu Bright Eyes aka Conor Oberst oder Moby besprochen. Dabei sind es die Herren, die sie dazu gebeten haben, weil sie ihre Songs rund macht. Weil sie auf allem musizieren kann, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.    Und trotzdem ist das Bild von Maria Taylor auch beim siebten, selbstbetitelten, Album nicht anders. Wie ein blinkendes Aushängeschild hängt der Name Adam Duritz aka Counting Crows an »Waiting in Line«. Dabei verstärkt er nur die gelassene, ausgeglichene Piano-Stimmung, die Maria Taylor vorgibt. Ganz selbstverständlich versammelt sie auf dem Album die Leute, die sie mag und die ihr so nahe sind: eben Adam Duritz, aber auch ihren Gitarristen Brad Armstrong und Bruder Macey oder Tiffany Osborne und nicht zuletzt ihren Sohn Miles, der in »Miley’s Song« verewigt ist. Sie schafft so eine Atmosphäre, in der sie sich wohlfühlt und ganz bei sich ist. In »Maria Taylor« ist also das drin, was drauf steht. Der größte Widerspruch ist also nicht der zwischen »I’m getting older« und »but I’ve got time«, zwischen »I made my decisions« und »I’ve changed my mind«, sondern zwischen »Now there’s this feeling I’m waiting in line« und dem Gefühl, dass sich Maria Taylor nirgendwo anstellen und warten muss. Sie hat ihren Weg gefunden, genau die Musik zu machen, die ihr entspricht, und mit dem zu verbinden, was ihr genauso wichtig ist wie eben diese Musik: Familie und Freunde und, ja, auch Liebe.  Kerstin Petermann


Weitere Empfehlungen