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Masha Qrella

Masha Qrella

Woanders

Woanders

Die Künstlerin Masha Qrella ist Anfang des Jahrtausends einem Berliner Ursumpf aus Post-Rock und Techno entstiegen und hat sich seitdem genretechnisch nicht beschränkt, eher im Gegenteil, wie jüngst »Woanders« beweist. Es ist ein im besten, gekonnten Sinne entgrenztes Album: Wie auf einer Houseparty, die fantastisch wird, gerade weil die auflegende Person vielleicht schon drei Gin Tonic vorne liegt, hat Qrella überhaupt keine Lust, sich auf einen einzelnen Sound für die gesamte Spielzeit zu beschränken, sondern fährt stattdessen alles auf, was ihr und dem Publikum Spaß macht. Freunde von Gudrun Gut, Barbara Morgenstern oder verwandten Berliner Experimental-Party-Acts werden sich hier gut zurechtfinden, andere sind vielleicht zunächst verwirrt davon, dass ein zu Beginn auf der Stelle stampfender Technoklopper wie »Geister« dann doch noch die Abzweigung zur Pianoballade nimmt, nur um am Ende noch mal einen U-Turn zu machen. Neben höchst tanzbaren Stücken wie letzterem oder dem Titeltrack stehen verkopfte Folksongs wie »Märchen« featuring Marion Brasch (hört, hört!), Übungen im Chanson wie »27. September« oder »Ratten«, auch ein schleppendes, psychedelisches Mantra à la »Haut« findet hier seinen Platz: eine crazy Reise durch die Emotions, also. Damit kann man arbeiten. Kay Schier


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