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My days of Mercy

My days of Mercy

Zart

USA/GB 2017, OmU, 108 min, R: Tali Shalom-Ezer, D: Ellen Page, Kate Mara, Amy Seimetz Die scheue Lucy und die selbstbewusste Mercy lernen sich auf einer Demo kennen und fühlen sich sofort voneinander angezogen. Das Problem: Die beiden jungen Frauen kämpfen an derselben Front, aber auf verschiedenen Seiten. Mercy demonstriert mit ihren konservativen Eltern für die Todesstrafe. Lucy, ihre ältere Schwester und ihr kleiner Bruder pilgern von Hinrichtung zu Hinrichtung, um dagegen zu protestieren. Aus naheliegenden Gründen, denn ihr Vater sitzt seit acht Jahren in der Todeszelle. Während sich zwischen den beiden Aktivistinnen eine zarte Liebesbeziehung entwickelt, geraten ihre jeweiligen Überzeugungen ins Wanken. Die israelische Regisseurin Tali Shalom-Ezer nimmt sich Zeit, um den hochdramatischen emotionalen Konflikt, der das Leben von Lucys Familie überschattet, Detail für Detail zu enthüllen, und stellt diesen in den Fokus, anstatt die lesbische Liebesbeziehung vor dem Hintergrund des reaktionären US-Hinterlands als Problem auszuarbeiten. Vielmehr fungiert die Lovestory als wärmender Gegenpol zu dem zermürbenden Grauen, das Angehörige eines zum Tode Verurteilten jahrelang ertragen müssen. Vor allem dank der überzeugenden Hauptdarstellerinnen (und Produzentinnen) Ellen Page und Kate Mara (»House Of Cards«) überzeugt dieser erfrischend moderne Mix aus Liebesgeschichte, Krimidrama und Milieustudie über weite Strecken - nur am Ende macht Shalom-Ezer es sich etwas zu einfach. Karin Jirsak


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