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Pixies: Doggerel

Pixies: Doggerel

Doggerel

Doggerel

P-I-X-I-E-S: Ach du meine Güte! Nur sechs Buchstaben, die zusammen in ihrer Bedeutung aber sehr groß sind. Bei der Band wundert man sich fast, dass »Doggerel«, das aktuelle Album, erst das achte ist und nicht das 99. Nun gut. Aber die Geschichte der Entstehung passt zum Indie-Disco-Sound, den man eigentlich von dem Quartett erwarten würde: etwas schief, die Gitarren und der Bass mit Ecken, das Schlagzeug dafür umso präziser. Black Francis hat sich – ganz alter Indie-Rocker – ein paar Wochen mit der Gitarre auf dem Dachboden eingeschlossen, weil nach drei Jahren einfach mal wieder ein Album fällig war und er das Songschreiben mal wieder bis zur letzten Minute aufgeschoben hatte. Raus kam er mit 40 Tracks, von denen es jetzt 12 auf »Doggerel« geschafft haben. Und auch der Sound ist absolut noch Indie-Rock – aber deutlich differenzierter, als man ihn von den größten Hits der Band kennt. Fast schon opulenter Ballroom-Pop ist zu finden, ebenso wie krud-reduzierter Folk. Und dazwischen immer wieder das verschwitzte, straighte Drauflos-Spielen von »Doolittle«. Diese What-the-heck-Haltung haben sich die Pixies also auch nach 36 Jahren noch bewahrt und tragen sie auch in die Texte: Es geht um Feiern, Den-Moment-Genießen und Abhängen. Eine Sorglosigkeit, für die man der Band danken möchte. Erhobene Zeigefinger und gerunzelte Stirnen gibt es anderswo genug. Auf jeden Fall ist »Doggerel« musikalisch das sehr stimmige Ergebnis einer Band, die einst zur Komplettierung einen Bassisten suchte, der sowohl Hüsker Dü als auch Peter, Paul and Mary mag. Kerstin Petermann


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