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PMS: Postmigrantische Störung

PMS: Postmigrantische Störung

PMS: Postmigrantische Störung.

Sachsen hat ein Kartoffelproblem, auch, was den Literaturbetrieb betrifft. Die mangelnde Diversität ist ein Vorwurf, den sich ebenfalls das Deutsche Literaturinstitut Leipzig gefallen lassen musste, aus dessen Reihen aber auch eine Autorin kommt, die mit dem Projekt »PMS – Postmigrantische Störung« die Vielfalt der Leipziger Literaturszene mit einer kleinen feinen Anthologie erhöht hat. Begonnen hat alles damit, dass Kaśka Bryła mit Menschen mit Migrationserfahrung oder migrierten Vorfahren über Literatur sprechen wollte. Es entstand eine Workshop-Reihe, es entstanden eigene Texte. Aus dem regelmäßigen Schreiben ist eine gleichnamige Anthologie hervorgegangen: Postmigrantische Störung. Dass die Kategorisierung »Migrationsliteratur« mit Problemen einhergeht, thematisiert Bryła im Vorwort. »Wir wissen, dass alles, was vor die Literatur gestellt wird, aus ihr herausfällt.« Und dass Betroffenheit stets Mitgefühl bewirke, selten Achtung. Die aber stellt sich beim Lesen schnell ein, versammelt PMS doch diverse Stimmen und vielfältigste Geschichten: »ich habe sie jeden Tag beobachtet, wie sie sich häutet / wollte auch, ich wollte es auch.« Mit ihren Beiträgen schreiben sich die Autorinnen und Autoren von ­allem frei, womit sie beschwert, beschränkt werden. Übrig bleibt schlicht: Literatur.   Linn Penelope Micklitz


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