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Sibyl – Therapie zwecklos

Sibyl – Therapie zwecklos

Überladene Psychokomödie

F/B 2019, 100 min, R: Justine Triet, D: Virginie Efira, Adèle Exarchopoulos, Gaspard Ulliel Es erfordert einige Anstrengung, die überladene Ausgangssituation von »Sibyl – Therapie zwecklos« adäquat zusammenzufassen: Sibyl war mal Autorin, hat aber das Bücherschreiben für ihre Karriere als Psychotherapeutin aufgegeben. Nach zehn Jahren geht sie jetzt den entgegengesetzten Weg und will wieder ein Buch schreiben, wofür sie fast all ihren Patienten kündigt. Ein paar behält sie dann aber doch und nimmt sogar noch eine neue Patientin auf: Margot, eine junge Schauspielerin, die eine Affäre mit ihrem Co-Star angefangen hat, der aber wiederum mit der Regisseurin des Films liiert ist, den sie gerade drehen. Für Sibyl, die nicht so recht weiterkommt mit dem Schreiben, ist diese Geschichte die perfekte Inspiration für ihr Buch und sie beginnt, sich immer mehr in das Privatleben ihrer Patientin einzumischen. Zusätzlich ist Sibyl auch noch trockene Alkoholikerin, hat zwei Töchter, eine Schwester, einen Ex-Mann und einen neuen Partner, bei dem sie die Leidenschaft vermisst. Bei all den Themen, die Autorin und Regisseurin Justine Triet in ihrem Film aufmacht, ist es nicht verwunderlich, dass hier nur an der Oberfläche gekratzt werden kann. Viele Möglichkeiten, die Handlung zu einem großen psychologischen Spiel aufzubauen, bleiben ungenutzt. Allein dem fast schon erlösenden Auftritt von Sandra Hüller als betrogene Regisseurin ist es zu verdanken, dass der Film sehenswert bleibt. Hanne Biermann


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