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Source Code

Source Code

Und täglich grüßt das Zugunglück

Das Motiv des Zeitreisens - von jeher ein Menschheitstraum; genauso wie das Fliegen. In »Source Code«, dem zweiten Film von David-Bowie-Sohn und »Moon«-Regisseur Duncan Jones bekommt das Zeitreisen eine neue Dimension.Der Hubschrauberpilot Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) erwacht in einem voll besetzten Personenzug. In einem fremden Körper, in einem Gespräch mit einer fremden Frau (Michelle Monaghan). Bevor er sich orientieren kann, gibt es einen Knall. Der Zug ist explodiert. Immer wieder erlebt Stevens diese Situation. Und immer wieder ist etwas anders. Der Grund dafür: In einem vom Militär entwickelten Computerprogramm, dem sogenannten »Source Code«, steigt Stevens in den Zug und soll innerhalb von acht Minuten eine Bombe finden. Entschärfen ist nicht nötig, denn durch die Zeitreise ist die Realität nicht veränderbar. Aber Informationen über den Attentäter können einen weiteren Anschlag verhindern. Es ist wie bei »Und täglich grüßt das Murmeltier«: Während sich Stevens langsam an die Situation gewöhnt - das Umkippen eines Kaffeebechers, das Knipsen des Entwerters, das Zischen einer Coladose beim Öffnen -, erleben seine Mitpassagiere diesen kurzen Moment jedes Mal aufs Neue. Acht Minuten in einem Zug. Unzählige Male wiederholt und variiert.Duncan Jones‹ cleveres Spiel mit der Zeit und sein Umgang mit der Enge des Raumes machen »Source Code« zu einem der intelligentesten Science-Fiction-Filme der letzten Jahre. Mit einem Hauch »Avatar« (Stevens ist eigentlich tot, nur sein Bewusstsein wird durch das militärische Forschungsprojekt am Leben erhalten) und eine Brise »Inception« (das Spiel mit den Zeitebenen und Realität(en)) gibt »Source Code« weit über den Abspann hinaus Rätsel auf. Im positiven Sinne, versteht sich. Anna Wollner


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