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Tropico 6

Tropico 6

El Presidente, ohne Experimente

Entwickler: Limbic Entertainment, Preis: 45 €

Aufbaustrategie-Spieler sind immer Alleinherrscher, aber nur »Tropico« macht diese spielmechanische Gegebenheit konsequent zum Teil seiner Geschichte. Seit 2001 gibt es die Reihe, die schon bald als »Diktator-Simulator« beworben wurde. Als vollbärtiger, sonnenbebrillter und Zigarre rauchender El Presidente regieren Sie über ein karibisches Inselparadies, dessen Bewohner Ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Schwarzer Humor und politische Seitenhiebe sind ein Markenzeichen, und daran ändert sich auch unter dem neuen Entwickler Limbic Entertainment aus Hessen nichts. Wer die Vorgänger kennt, kann sich auf ein sehr ähnliches Spiel einstellen: Sie bauen Wohn- und Arbeitsplätze, halten Ihr Volk mit Kirchen, Kneipen oder Krankenhäusern bei Laune und die Wirtschaft mit Plantagen, Minen und Fabriken am Laufen. Nebenbei bestimmen Sie die politische Ausrichtung Ihres Kleinstaates und pflegen diplomatische Beziehungen zu den Global Players der Kolonial- und Weltkriegszeit, der Ära des Kalten Krieges und der Moderne. Viele Gebäude, Warenketten und Mechaniken sind aus früheren Teilen bekannt, die auffälligste Neuerung ist, dass die einzelnen Karten sich nun über ein ganzes Archipel erstrecken. »Tropico 6« ist das schönste »Tropico« bisher, vor allem die überarbeiteten Menüs und das Interface sind den Entwicklern richtig gut gelungen. Auch der Umfang stimmt: 15 Missionen mit eigenen Karten und Aufgaben setzen den Fokus auf Mechaniken wie Diplomatie, Verbrechen oder Export, hinzu kommen das obligatorische Endlosspiel und die Mehrspielerfunktion. Eine Revolution ist »Tropico 6« allerdings nicht – aber welcher Diktator wünscht sich schon eine Revolution? Alexander Praxl


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