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Uncharted: The Lost Legacy

Uncharted: The Lost Legacy

Filmreif inszeniertes Abenteuer

Sony

Entwickler: Naughty Dog, Publisher: Sony, Preis: 40 €

Was tun, damit eine Reihe wie »Uncharted« nicht an Innovationskraft verliert? Wenn der Held in den Ruhestand muss und die Geschichte doch weitergehen soll? Mit »The Lost Legacy« beweisen Naughty Dog, dass man einen Plan hat, wie es ohne den ausgebrannten Nathan Drake weitergehen könnte. Ohne ein Facelift würde sich hier sonst ein »Indiana Jones 4«-Debakel ankündigen. So ist es denn erfrischend, dass in der vor Testosteron, Action und dummen Sprüchen nur so strotzenden Reihe endlich einmal die Frauen ins Zentrum der Erzählung rücken. In »The Lost Legacy« übernehmen Chloe Frazer und Nadine Ross das Zepter. Beide sind uns aus vorherigen Teilen bekannt und bauen schnell Dynamik auf. Die starken Frauen lassen dabei weitgehend das Macho-Gehabe zugunsten eines kooperativeren und offeneren Tons in den Dialogen hinter sich. Neue Charaktere bieten neue Hintergründe und Geschichten, die wir im Spiel auf diese Art wunderbar inszeniert sehen. Doch die Klischees sind auch hier nicht völlig ausgemerzt, wie die Story offenbart: Chloe sucht, im Andenken an ihren Vater, einen heiligen Gegenstand der indischen Mythologie und gerät dabei in Konflikt mit einem größenwahnsinnigen Revolutionär, der auch hinter dem Objekt her ist. Lara Croft lässt grüßen. Dafür nehmen sich die Entwickler in witzigen Dialogen selbst auf die Schippe und lassen das Frauenteam kräftig gegen die Drakes austeilen und sich über fehlgeleitete Liebschaften austauschen. Nur spieltechnisch bietet der Teil absolut nichts Neues. Wer sich ein neues »Uncharted« wünscht, der bekommt hier eine spielenswerte Geschichte. Aber wer sich auch neue Impulse für Rätsel oder Aufgabenstellungen oder neue Spielmechaniken gewünscht hätte, der muss wohl auf den nächsten Hauptteil der Reihe warten. Lars Schmeink


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