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VAK Leipzig

VAK Leipzig

VAK02

VAK02

Die VAK Leipzig, ein Zusammenschluss Leipziger Musikcrews, Off-Locations und Ladenprojekte, veröffentlicht zum zweiten Mal in diesem für Leipziger Musikcrews, Off-Locations und Ladenprojekte äußerst schwierigen Jahr einen solidarischen Sampler. Alle Einkünfte der über Bandcamp vertriebenen Veröffentlichung kommen in einen zentralen Nothilfetopf und werden dann nach dem Bedarfsprinzip in der freien Musikszene der Stadt verteilt. Das Ding ist aber nicht nur aus kulturpolitischen Erwägungen eine weise Investition, sondern auch, um sich zu vergewissern, dass das hiesige Nachtleben nicht schläft, nur weil es gerade leider nicht zu spüren ist, uns vielmehr weiterhin mit Kulturproduktion versorgt. Über 13 Tracks hinweg entführen einen die hier vertretenen lokalen Acts in eine Paralleldimension, in der ein Leipziger Freitagabend noch in vernünftigen, gewohnten Bahnen verläuft. Irgendwie beruhigend zum Beispiel zu hören, dass die Downtempo-Techno-Welle, im Volksmund »Schneckno« genannt, in der Leipziger Electroszene ungebrochen ist (kein Wunder, da die ja nur auf 33 Umdrehungen pro Minute abläuft): Cocoala Grand und Mayanáay liefern mit »Bacon Friing« respektive »Mckkenna« hochwertige Zeitlupen-Schwofs ab, bisschen analog, bisschen verzerrt, irgendwie anschmiegsam, irgendwie spooky. Ebenfalls weiterhin aktiv ist die Schule der stampfenden Fledermausmusik, hier hochwertig vertreten in Form von Carlotta Jacobi & Lilly – »Endurance« (schnell, hart) oder Sangeet – »Weather« (langsam, auch hart). Des Weiteren vertreten sind beispielsweise eine Drum’n’Bass-House-Perle (Chaos Katy & Shimmy – »DnB Youth«), Neunziger-Peaktime-Klopper (Napoleon Dynamite – »Sangerhausen«) oder der Soundtrack des Films »Drive« auf Steroiden (Crash To Desktop – »No. 12«). Das macht alles daheim ziemlich was her und erzeugt eine Mordswuschigkeit, sich endlich wieder in einem schimmligen Keller die Trommelfelle strapazieren zu lassen. Kay Schier


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