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Vox Lux

Vox Lux

Abwärtsspirale

USA 2018, R: Brady Corbet, D: Natalie Portman, Jude Law, Stacy Martin, 114 min, Koch Films Kryptisch, unheilschwanger und dunkel führt »Vox Lux« in die Geschichte. Ein Junge tritt vor die Musikklasse einer Highschool und erschießt offenbar wahllos Mitschüler und Lehrer. Die 13-jährige Celeste überlebt schwerverletzt. Beim Memorial singt sie einen Song gemeinsam mit ihrer Schwester am Klavier und wird über Nacht zum Star. Der Clip geht viral und eine große Plattenfirma bietet ihr einen Vertrag über ein Album an, das sie in den Pop-Olymp heben wird. 18 Jahre später hat das Leben im Rampenlicht deutliche Spuren hinterlassen. Celeste ist 31. Am Abend wird sie ein Konzert vor 30.000 Menschen geben. Doch davor muss sie die Scherben ihrer verlorenen Jugend aufsammeln und sich dem Trauma stellen, das sie nie wirklich verarbeitet hat, aber auch der Verantwortung ihrer eigenen Tochter gegenüber. Brady Corbet schafft einen albtraumhaften Gegenentwurf zur Musikschnulze »A Star is Born«. In drei Akten erzählt er von der Genesis eines Stars, dem Aufstieg und Zerfall und inszeniert seine Geschichte im Medientaumel der Millennials zwischen Konsum und Terrorakten. Dabei spart Corbet die Visualisierung der Popstarklischees bewusst aus. Stattdessen kann man sich berauschen an der Musik von Sia und Scott Walker, an der großartig choreografierten Bühnenperformance, Jude Law als manischem Manager und der hypnotischen Präsenz von Natalie Portman.  Lars Tunçay


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