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Yooka-Laylee

Yooka-Laylee

Rares Hüpfgold

Preis: 39 €

Die Gattung des frei explorierbaren 3-D-Jump’n’Runs ist quasi ausgestorben. Alle paar Jahre kommt mal ein Mario, »Ratchet & Clank« gibts nur als Remake, ansonsten ist eine der beliebtesten Spielgattungen der neunziger Jahre mausetot. Das lag nicht zuletzt am Untergang der britischen Genregötter Rare. Nachdem sie bei Nintendo einen Hit (»Donkey Kong Country«) nach dem anderen (»Conker«) produzierten, wurden sie von Microsoft gekauft und verheizt. Viele kreative Köpfe gingen. Einige starteten eine Kickstarter-Kampagne, um an die legendären Hits anzuknüpfen. Einer dieser Hits war »Banjo & Kazooie«, ein knallbuntes, durchgeknalltes Hüpfabenteuer, dem ein ebenso gutes Sequel folgte. Hier will das neu gegründete Studio Playtonic anknüpfen und viele wollten sie dabei unterstützen. So sammelten sie am Ende mehr als zwei Millionen Britische Pfund per Crowdfunding. Nun ist das Spiel fertig – und erfüllt alle Versprechen. N64-Veteranen steigen die Freudentränen in die Augen, angesichts der skurrilen Figuren, der wunderbar witzigen Dialoge, der durchgeknallten Story und einer butterweichen Steuerung des Duos, das ganz wie in alten Zeiten interagiert. Yooka, der grüne Typ ohne Hosen, trägt Laylee, die klugscheißende Fledermaus mit der roten Nase, auf den Schultern, und so überwinden sie Abgründe, erklimmen hochgelegene Plattformen und sammeln auf diesem Wege die Seiten eines magischen Buches, dessen der böse Capital B. unbedingt habhaft werden will, um seine Weltherrschaftspläne umzusetzen. Das Einzige, was man Playtonic vorwerfen kann, ist, dass ihr Wille zur Authentizität konsequent ist: Die Texturen sind meist matschig, die Kamera justiert man am besten stets per Hand und statt Sprachausgabe gibt es Fantasiegebrabbel, das einen bisweilen in den Wahnsinn treibt. Aber all das und mehr machen »Yooka-Laylee« zu einem fabelhaften Trip zurück in die goldene Ära der Hüpfspiele. Lars Tunçay


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