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Filmkritik

Versöhnliche Lüge

»Monsieur Lazhar« begeistert mit Akzent, Balzac und gesundem Menschenverstand

  Versöhnliche Lüge | »Monsieur Lazhar« begeistert  mit Akzent, Balzac und gesundem Menschenverstand

Großartige Kinderdarsteller und ein optimistischer Grundton: Das kanadische Drama »Monsieur Lazhar« blickt auf den Schulalltag einer Grundschule in Montreal.

Die Präsenz des Kino aus Quebec ist hierzulande sehr überschaubar. Wunderbar jedoch dabei, wie die wenigen Filme stets Publikumslieblinge auf Festivals sind und fast immer warmherzige und länger nachhallende Nachrichten aus Kanada bringen. Die Adaption des Theaterstücks »Monsieur Lazhar« nun ist sogar mit ins das letzte Oscarrennen um den besten fremdsprachigen Film gegangen.

Ausgerechnet der bekannte algerische Komiker Fellag spielt darin eine der schönsten ernsthaften Männerrollen der jüngeren Zeit. Er bringt eine entschlossene und neuartige Art des Unterrichts zunächst in die Grundschulklasse, deren Lehrerin im Klassenzimmer Selbstmord beging, dann in die Herzen der traurigen und verunsicherten Kinder. Mit offenem Geist,viel Liebe und der fremden kulturellen Prägung gelingt es ihm, die Ansichten des pädagogischen Personals durcheinander zu bringen und seinen Schülern und Zuschauern ein Lächeln zu entlocken.

Dabei sind es schwere Themen um kindliche Trauer, hilflose Erzieher und Verantwortung, vor allem als Lehrer. Der Neue durchbricht die Tabuisierung, welche auf den Schock des Suizids folgt. Mit Akzent, Balzac und gesundem Menschenverstand kann er den traumatisierten Kindern eher beistehen als die dogmatischen und für die Gefühle der Kinder seltsam blinden Erzieher. Lazhar selber ist gefährdet, täglich des Landes verwiesen zu werden, da er illegal in Kanada ist.

Die Verknüpfung der vielfachen Themen und Stimmungen gelingt Regisseur Falardeau in seinem Film »Monsieur Lazhar« auf berührende und kluge Weise. Die Darsteller, vor allem die kindlichen, überzeugen durch ihre Wahrhaftigkeit. Ein tröstliches und kraftvolles Drama.


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