Groß war die Freude, als die Monaliesa im September wieder für die Öffentlichkeit zugänglich war. Nun steht sie wegen fehlender Förderung erneut vor dem Aus.
Nachdem der ursprüngliche Trägerverein Insolvenz anmelden musste, hatte eine Gruppe engagierter Frauen die Rettung der Monaliesa, die einst als Frauenbibliothek startete, organisiert. Als explizit feministischer Ort der Bildung reanimiert, standen seit September rund 30.000 Medien zum Einsehen und Ausleihen bereit: Romane und Ratgeber, philosophische und psychologische Literatur, Bücher zu Kunst und Auseinandersetzungen mit dem Paragraphen 218 etc. Bis Jahresende trägt das finanzielle Konzept erst einmal dank Spender, einiger institutioneller Helfer wie dem Conne Island und dem städtischen Gleichstellungsreferat. Die Macherinnen hofften für die Zukunft auf das Kulturamt – und erhielten nun eine Absage.
Das heißt, sie werden auf der Liste der förderwürdigen Institutionen nicht aufgelistet. Eine Begründung für Nichtförderung ist amtlich nicht vorgesehen; die Entscheidungen sind in der Tat oft pragmatisch. Wer auf der Förderliste steht, wird weiter unterstützt, neu aufgenommen zu werden ist jedoch schwierig. Davon können viele freie Projekte, Gruppen und Einrichtungen ein Lied singen. Das macht es für Monaliesa allerdings auch nicht einfacher und man wundert sich besonders, warum die Bibliothek noch für 2014 für eine institutionelle Förderung vorgeschlagen wurde und nun eine Absage erhält. Die Macherinnen teilen mit: »Nach langjähriger Zusammenarbeit scheint von Seiten des Kulturamts kein Interesse am Erhalt dieses historisch bedeutsamen Ortes zu bestehen. Ohne die Unterstützung der Stadt Leipzig droht der Monaliesa das endgültige Aus. Die Schließung hieße das Ende einer der letzten verbliebenen Frauenbibliotheken in den neuen Bundesländern. Ebenso hieße die Schließung das Verschwinden eines für die Wissenschaft bedeutsamen Bestandes unveröffentlichter Literatur der lokalen Frauenbewegung.« Wie es weitergeht, welche Schritte die nächsten sein werden, ist noch unklar. Aber die Frauen geben sich, was auch sonst, kämpferisch: »Wir werden um den Erhalt weiter kämpfen. Das letzte Wort über den Kulturetat hat der Stadtrat. Alle, die uns unterstützen möchten, sind herzlich eingeladen.«