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Politik

Tippfehler und Hakenkreuze

Legida demonstriert jetzt gegen die Polizei

  Tippfehler und Hakenkreuze | Legida demonstriert jetzt gegen die Polizei

Man will ja wirklich nicht wissen, was da genau in den Köpfen der Legida-Leute vorgeht. So kann man nur vermuten, dass es noch wahn- bis stumpfsinniger ist als gedacht. Nun haben sie nämlich – auch für ihre Logik überraschend – angekündigt, gegen die Polizei zu demonstrieren.

Also gegen die Polizei, bei der sich Legida einst immer artig bedankt hat, dass die Beamten sie so weiträumig und mit riesigem Aufgebot vom Rest der Stadt abgeschirmt haben. Aber nach der letzten Demo Anfang April hat die Polizei in einer Pressemitteilung einen Fehler gemacht: Sie ordnete ein Hakenkreuz falsch zu. Statt an einer Armbinde wurde es wohl an einer Handkette getragen. Und statt an der einen Straßenecke wurde es wohl an einer anderen Straßenecke gesichtet. Und vielleicht gehörte der Träger auch gar nicht zu Legida, sondern zu Thügida, die bei Legida mitliefen. Dazu gab es eine lange schriftliche Auseinandersetzung zwischen Legida und der Polizeipressestelle, die wir nur Leuten empfehlen wollen, die gerade sehr viel Zeit und sehr gute Laune haben. Ansonsten hier die Kurzfassung: Jemand hat ein Hakenkreuz getragen.

Darin sieht Legida aber kein Problem. Stattdessen gibt es scheinbar den Plan, als Zeichen gegen »Tippfehler« ein verpacktes Hakenkreuz zur Polizei zu tragen, wie das Bündnis Leipzig nimmt Platz vermutet.

»Mit dem Aufruf, vom Refugees-Welcome-Platz zur Polizeidirektion zu ziehen und dabei möglicherweise ein verpacktes Hakenkreuz durch die Stadt zu tragen, zeigt Legida ein weiteres Mal deutlich, dass es sich bei ihnen um eine neonazistische Bewegung handelt, die einem totalitären Weltbild anhängt«, sagt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk, das nun wieder zu Gegendemos aufruft.

Erstmals wird Legida also an einem Donnerstag durch die Stadt marschieren. Vermutlich werden aber weniger kommen als montags. Legida selbst erwartet 50–150 Anhänger. Und auch Silvio Rösler hat sich schon auf Facebook zu Wort gemeldet: »Das pseudolinke Spektrum lacht sich kaputt über uns.«


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