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Naturkundemuseum

  Naturkundemuseum |   Foto: Christiane Gundlach

naturkundemuseum.leipzig.de

Lortzingstr. 3, 04105 Leipzig

Di–So, Feiert. 9–18 Uhr

Was gibt es zu sehen?

Objekte der Geologie, Zoologie und Botanik, Astronomie, vorgeschichtliche Funde aus dem Leipziger Land. Schausammlung mit Großtierplastiken des Präparators Herman Hendrikus ter Meer (1871–1934), Wirbeltierpräparate, über 22.000 Exponate der Bereiche Mineralogie und Paläontologie, Herbarium mit über 33.600 Belegen, Sammlung aus Früchten, Zapfen und Samen mit über 1.400 Proben, Xylothek (Holzbibliothek) mit ca. 500 Objekten, Bryothek (Sammlung von Moosen) mit über 2.500 Belegen, Fungarium (Pilze) mit über 5.700 Belegen, Foraminiferensammlung von Paul Buchner (1886–1978) mit ca. 1.300 Exemplaren und ca. 200 validen Holo- und Paratypen, Molluskensammlung von Heinrich Carl Küster (1807–76) mit ungefähr 2.000 Belegen, Sammlung der ersten deutschen Tiefseeexpedition (1898/99), Vogeleiersammlung und Präparate, Sammlung ausgestorbener und seltener Vogelarten, Fotografische Sammlung mit über 26.000 Negativplatten, Dias und Fotoabzügen, Grafik- und Gemäldesammlung mit ca. 1.500 Druckgrafiken, historische Buchsammlung, Kartensammlung, Plastiken

 

Die arme Antilope

Tiere zu präparieren, hat etwas zutiefst Unheimliches. Finde ich. Meine Tochter tut das nicht, sie findet die ausgestopften Tiere im Naturkundemuseum auch nicht unheimlich, sondern genial. So halten sie still, wir können extrem nah ran, sie sehen ganz natürlich aus, und Mitleid müssen wir auch nicht haben. Die Sattelrobbe ist ja schon tot. Aber durch die Glasscheibe schaut sie uns an, als wäre sie lebendig, als hätte sie noch Augen und dahinter ein Gehirn.

Mitleid hat meine Tochter eher mit der ebenfalls sehr lebensechten Antilope in der Umzugskiste. Erst am Leuschner-Platz wird der Bock da wieder raushüpfen dürfen. Ich nehme das Kind auf den Arm, von oben können wir besser in den Pappkarton schauen. Nicht einmal Stroh hat das arme Tier. Wahrscheinlich wird es deswegen am Ausgang so wichtig, dass wir Geld spenden. Für die artgerechte Haltung. 


»Mit der Einführung der Entgeltfreiheit hoffen wir, grundlegend dem Recht auf Bildung gerecht zu werden. Das Naturkundemuseum soll ein öffentlicher sicherer Ort sein, der für alle offen steht. Wir sind gespannt. Im Naturkundemuseum wird das gesamte Museum kostenfrei sein, da die Sonderausstellungsfläche in die Gesamtausstellung integriert ist.«

– Jana Domaratius, Presse und Öffentlichkeitsarbeit


 

Geschichte des Hauses


1859

Die Errichtung eines Landesmuseums für vaterländische Geschichte und Industrie fordert Emil Adolf Roßmäßler (1806–67) in seinem Artikel »Ein Vorschlag an Leipzig und seine Behörden« im Leipziger Tageblatt – Anfangspunkt für ein naturwissenschaftliches Museum in Leipzig


1906–12

Zum 100. Geburtstag Roßmäßlers beschließt die Naturwissenschaftliche Vereinigung des Leipziger Lehrervereins die Realisierung seines Museumsplans: Am 5. Juni 1912 eröffnet das »Naturkundliche Heimatmuseum für die nordsächsische Tieflandsbucht« im Gebäude der Dauernden Gewerbeausstellung an der Ecke Gerberstraße/Tröndlinring 1 eine 93 Quadratmeter große Dauerausstellung zur Auwaldflora, der »Fauna der Heimat« und der Braunkohlegewinnung der Region


1923

Umzug ins Gebäude der II. Leipziger Bürgerschule am damaligen Schulplatz, der heutigen Lortzingstraße


1930

Am 1. November übernimmt die Stadt das Museum vom Leipziger Lehrerverein, ab 1935 das komplette Gebäude


1943

Schließung der Schauräume


1945

Im November eröffnet das Museum als erstes in der Stadt. Bis Mitte 1946 sind hier auch Ausstellungen des Museums der bildenden Künste und des Kunstgewerbemuseums zu sehen


1961

Umbenennung in Naturwissenschaftliches Museum, nach zweijähriger Schließung 1987 in Naturkundemuseum


1994

Nach Prüfung der Bausicherheit Wiedereröffnung des Museums am 8. Januar, seit 1996 zahlreiche Prüfungen für einen neuen Standort des Museums – unter anderem Gasometer und Kongresshalle


2013

Umzug in die Halle 7 auf der Spinnerei – geplant bis 2020, Abbruch des Projekts wegen zu hoher Kosten aber schon 2018


2020

Stadtratsbeschluss im Oktober zur Errichtung des Museums im ehemaligen Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz – Gesamtkosten rund 52 Millionen Euro.


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