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Andrea lässt sich scheiden

Andrea lässt sich scheiden

A 2024, R: Josef Hader, D: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober, 90 min

Als Kabarettist beherrscht er die Bühnen mit seinem trockenen Humor. Als Brenner wurde er in den Adaptionen der Wolf-Haas-Krimis auch einem breiten Kinopublikum bekannt. Als Regisseur setzte er sich herrlich selbstironisch als Loserfigur in Szene. Nach »Wilde Maus« inszenierte der Österreicher Josef Hader nun seinen zweiten Spielfilm und stellt seine langjährige Leinwandpartnerin Birgit Minichmayr in den Mittelpunkt der Tragikomödie. Minichmayr spielt die Dorfpolizistin Andrea. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Georg kontrolliert sie in der verschlafenen niederösterreichischen Provinz Raser und Waffenbesitzer. Aber eigentlich will sie der Ödnis entkommen und ins benachbarte St. Pölten, um als Kriminalinspektorin Karriere zu machen. Die Versprechen ihrer Ehe mit Andy blieben unerfüllt. Deshalb trennt sie sich eines Abends von ihm, um die letzten Fesseln zu lösen. Nur blöd, dass sie ihn kurz darauf versehentlich überfährt. Im Schockzustand begeht sie Unfallflucht. Der unbeholfene Lehrer Franz (verschroben gespielt von Hader), ein trockener Alkoholiker, gibt sich die Schuld an dem Unfall, was Andreas Gewissen zusätzlich belastet. Wie eine Zuschauerin wandelt sie durch ihr eigenes Leben und muss endlich aktiv daran teilnehmen. Wie Minichmayr das verkörpert, ist meisterhaft. Hader nutzt die Spielwiese der Provinz für einige skurrile Momente, insgesamt ist »Andrea lässt sich scheiden« aber eher Tragödie als Komödie. Lars Tunçay


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