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Animal Collective

Animal Collective

Isn’t it now

Isn’t it now

Animal Collective liefern uns das Album zur neuen Zeitrechnung: »Isn’t it now«, das Album eins nach Corona. Diese Referenz auf die Pandemie sei hier noch einmal erlaubt, da »Isn’t it now« in der Tat zusammen mit dem Vorgänger »Time Skiffs« betrachtet werden muss: Die Songs beider Alben sind zur selben Zeit und in derselben Hütte entstanden, in die sich das US-amerikanische Kollektiv um Avey Tare, Panda Bear, Geologist und Deakin für die Arbeit zurückgezogen hatte. Dann kam der Lockdown und gab vor, dass die Aufnahmen nur noch remote erfolgen konnten. Und Animal Collective gaben ihrerseits vor, dass das nur für die neun Songs auf »Time Skiffs« funktionieren kann. Für die anderen neun Tracks brauchte es eine gemeinsame Bühne im Studio und die wechselseitigen Blicke. Dass die Songs des »Live«-Albums deutlich länger sind als die des Remote-Albums, sagt einiges über die Band aus: Zusammen auf einer Bühne oder in einem Raum sind die vier Musiker verspielter und ausufernder. Das Schlagzeug verliert sich im 4/4-Takt und in Synkopen; das Klavier spinnt Melodien und eine Orgel setzt den Kontrapunkt. So verweben sich die Instrumente ineinander und vergessen im Spiel die Zeit. Dynamik heißt bei Animal Collective nicht wilde Energie, sondern Gemeinsamkeit, Austausch und Sich-treiben-Lassen. Dieses Markenzeichen des Kollektivs wird im direkten Vergleich der beiden Alben besonders deutlich. »Isn’t it now« wird damit auch ein bisschen zur Hommage der Band an sich selbst und das gegenseitige musikalische Verständnis, das sie seit fast einem Vierteljahrhundert pflegt. Kerstin Petermann


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