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Devendra Banhart

Devendra Banhart

Flying wig

Flying wig

Freaky ist Devendra Banharts neues Album »Flying wig« nicht, jedenfalls nicht mehr. Wer ihn immer noch mit seinen Alben »Smokey Rolls Down Thunder Canyon« oder »What Will We Be« aus den mittleren Nullerjahren assoziiert, soll das bitte so beibehalten. Natürlich verändern sich Musiker, und das freut uns alle, denn auf heuchlerisch-anbiedernden Sound hat sowieso niemand Bock. Das hat sich Banhart genauso gedacht und hat uns eine Schlaftablette in Vinylform verpasst. Von der spielerischen Folk-Rock-Fusion mit lateinamerikanischen Stilen und der vibrierenden Falsett-Stimme seiner früheren Musik ist nichts mehr rauszuhören. Das neue Album ist eher elektronisch, atmosphärisch, ruhig minimalistisch, mit einem sehr subtilen E-Gitarreneinsatz und den Backgroundvocals von Cate Le Bon, die für Dynamik sorgen. Es besteht aus zehn melancholischen Songs, die im Grunde genommen von Verzweiflung, Trauer, Hoffnung und Dankbarkeit handeln. Banharts tiefe Stimme leitet das Ganze fünfzig Minuten lang mit Wärme und Gelassenheit. Für die Leute also, die gerne Musik zum Einschlafen hören, sehr empfehlenswert. Für die anderen, die trauern und dabeibleiben wollen, ebenso. Libia Caballero


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