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Erregung Öffentlicher Erregung

Erregung Öffentlicher Erregung

Speisekammer des Weltendes

Speisekammer des Weltendes

Die Servietten bitte gründlich in den Kragen stopfen und los: Synthies brodeln, die Drums wallen. Alsbald prickeln Gitarrentöne und sie formen fortan spritzige Akzente für die Gesangsmelodie. Die Stimme Anja Kastens befeuert die Silben, sie beeindruckt mit frischem Timbre und ihrer kaum zu bändigenden Energie, die über die Aufnahmen hinaus brodelt: »Doch am meisten lieb ich’s, wenn du abflämmst, aufschlägst, flambierst und demolierst.« Einmal vor Wut kochend, servieren Erregung Öffentlicher Erregung gleich »Viele Pommes« hinterher, die, statt in rot-weißen Saucen zu schwimmen, mit Synthies und Sentimentalität überbacken werden. Zum Dahinschmelzen träumt der Song »Heiße Liebe, sanfter Engel« davon, wie Liebe und Eiscreme durch den Magen gehen. »Ich koch über und du bist zu weich« sind die Worte, die Kasten im Song »Suppe (franz.)« in vereinnahmenden Repetitiven antreibt. Allen voran das Stakkato der Silben von »Suppe« garantiert einen wohligen Ohrwurm. Verfeinert mit einer umtriebigen Bassmelodie, entdeckt der Folgetrack das Haar in der Suppe. Garniert mit Aufmüpfigkeit und verziert mit eingängigen Melodien serviert das Sextett Erregung Öffentlicher Erregung seine aktuelle Platte »Speisekammer des Weltendes«. Das Menü aus Delikatesse und Tristesse umfasst 12 schmackhafte Songs mit frischen, zumeist unbeschwerten Melodien. Seit ihrem Debüt von 2020 zeitgeistert die Gruppe mit dem klangvollen Namen durch Retroavantgarde-Klänge und Musik der Neuesten Neuen Deutschen Welle. Claudia Helmert


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