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Juliette Journaux

Juliette Journaux

Wanderer without words

Wanderer without words

»Piano Stories« nennt Alpha Classics seine Reihe, in der junge, noch weitgehend unbekannte Pianistinnen und Pianisten ein interessantes, ausgefallenes Programm vorstellen können. Die 1996 geborene Französin Juliette Journaux hat diese Chance genutzt und Musik von Schubert, Liszt, Mahler und Wagner zusammengestellt, die das archetypische Thema des Wanderers verarbeitet. Den Anfang macht die Liszt-Bearbeitung des Motto-gebenden Schubert-Liedes »Der Wanderer«, das (auch ohne Text) von Einsamkeit, Fremdheit, Suchen und (Ent-)Täuschung erzählt. Durchaus überzeugend sind Journaux’ eigene Transkriptionen, so die Wagner-Arie »Mein Schlaf ist Träumen« aus der Oper »Siegfried« (in der Wotan zum Wanderer wird) und die beiden Mahler-Lieder »Ich bin der Welt abhanden gekommen« sowie am Schluss »Der Abschied« aus dem »Lied von der Erde«. Hier gelingt es ihr am besten, am Klavier zu »sprechen«. Beherzt geht die Pianistin die 3 Klavierstücke D946 von Franz Schubert an, den unerbittlich getriebenen Rhythmus als Charakteristikum des Wanderers herausstellend. »Wanderers Nachtlied« von Schubert, wiederum von Liszt bearbeitet, erscheint fast am Ende des Rezitals. Die Transformation des Wanderers, der dem Tod entgegensieht, ist offensichtlich. Wahrlich kein leichtes Programm! Durch den inhaltlichen Zusammenhalt und die kluge Anordnung der Stücke wird der Spannungsbogen aber (fast immer) gehalten. Silke Peterson


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