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Karo Nero

Karo Nero

Zugvögel & Korallen

Zugvögel & Korallen

Das Leben schlägt mitunter verrückte Kapriolen. Etwa dann, wenn eine Band nach 25 Jahren ihr Debütalbum veröffentlicht. So geschehen vor drei Jahren im Falle des Leipziger Quartetts Karo Nero um Sänger, Gitarrist und Songschreiber Gunter Schwarz. In den Nachwendejahren war die Formation schon mal aktiv, schrieb erste Songs über die Liebe und das Leben, bevor man wieder getrennte Wege ging. Jahre später traf man sich wieder und bemerkte: Die Glut von damals lodert noch. Es folgten erste Auftritte und schließlich im Jahr 2020 jenes angesprochene Debüt, »Schwerter aus Papier«. Die jugendliche Drangsal von einst war inzwischen einer angenehm milden Lebensweisheit gewichen, die sich im chansonesken Indie-Pop spiegelte. Nun folgte vor Kurzem nach einer (im Vergleich zu einem Vierteljahrhundert) relativ kurzen Wartezeit von drei Jahren mit »Zugvögel & Korallen« der Nachfolger, der die Qualität dieser Band einmal mehr unterstreicht. Die gleichermaßen lyrischen wie melodisch-eingängigen Songs erwecken Erinnerungen an Bands wie Keimzeit, Erdmöbel oder auch Element of Crime. Das Album überzeugt in Gänze, doch ganz besonders in Erinnerung bleiben dabei balladeske Songs wie »Fast schon ein Tag«, »Keine Steine« oder das fantastische »Katapult«, die vom unnachahmlichen musikalischen Feingefühl Karo Neros zeugen. Luca Glenzer


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