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The Rolling Stones

The Rolling Stones

Hackney Diamonds

Hackney Diamonds

Nachdem sich der Nebel des medialen Overkills, mit dem das Erscheinen der neuesten Stones-LP begleitet wurde, gelichtet hat, wird es Zeit für eine kleine Nachlese. Ja, doch, sie können es noch: Rock’n’Roll spielen. Und klar, sie haben das Fahrrad nicht neu erfunden, aber dank tatkräftiger Unterstützung durch ein prominentes All-Star-Ensemble ist ihnen noch einmal ein Werk gelungen, das mit einem Bein im vergangenen Jahrtausend und mit dem anderen in den 2020er Jahren steht. Zuallererst natürlich: Mick Jagger! Er drückt dem Album mit seiner Stimme, die unverwüstlich scheint, den entscheidenden Stempel auf. Das zeigt sich ganz deutlich in »Whole Wide World«, in dem er entgegen seiner Gewohnheit einen großartigen Text in British English singt, oder auch in »Live By The Sword«, in dem die kompletten Stones mit Elton John zu hören sind. In »Bite My Hands Off« lässt sich Paul McCartney am Bass nicht lumpen und macht ordentlich Dampf, während Charlie Watts dem Song »Mess It Up« den bekannt lässigen Stones-Swing verleiht. Höhepunkt ist zweifelsohne »Sweet Sounds Of Heaven«, in dem sich Mick Jagger ein Gesangsduell mit Lady Gaga liefert und Stevie Wonder einen erstklassigen Pianopart spielt. Und das Ganze über sieben Minuten lang. Derlei Nummern findet man im doch recht umfangreichen Stones-Katalog nicht so häufig. Einen würdigen Abschluss bildet »Rolling Stone Blues«, das doch tatsächlich nur von Mick Jagger und Keith Richards performt wird. Wirklich nur auf das Allernötigste beschränkt, spielen sie hier noch mal DEN Song von Muddy Waters, der ihrer Karriere den wichtigsten Schub gegeben hat. Einfach nur großartig! Alles in allem ist den Stones eine wunderbare und erstaunlich kompakte Platte gelungen, die das Zeug zum späten Klassiker hat. Christian Geschke


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