anzeige
anzeige
Kultur

Sikumoya braucht dich!

Cinemabstruso sucht ab heute Komparsen für Trailerdreh zu »Der schwarze Nazi«

  Sikumoya braucht dich! | Cinemabstruso sucht ab heute Komparsen für Trailerdreh zu »Der schwarze Nazi«

Es ist schon etwas spät, die Zeit knappst bereits – aber im Eifer des Sommergefechts wollen wir schnell noch darauf hinweisen, dass vom 6. bis 9. August im Leipziger Westen der Vorproduktionstrailer für den Langspielfilm »Der schwarze Nazi« in den Kasten muss. Dafür sucht der Leipziger Filmtrupp Cinemabstruso um die Brüder Tilman und Karl-Friedrich König noch Komparsen, besonders Männer und Frauen ab 35 Jahren und eine Frau um die 50 für eine »ganz bestimmte Szene«! Das Projekt über den Kongolesen Sikumoya Voigt, der erst ein bisschen und dann immer mehr deutsch wird und damit nicht nur bei den Nazis für Verwirrung sorgt, hatten die Regiebrüder innerhalb des Nachwuchsprogrammes TP2 Talentpool entwickelt. Also: Nichts wie ab in den wilden Westen!

»Der schwarze Nazi« handelt vom Kongolesen Sikumoya. Unter dem Druck »deutsch« zu werden, bricht er zusammen, wandelt sich vom Opfer zum Täter und stiftet dabei nicht nur bei den Nazis Verwirrung und Ratlosigkeit. Er schließt sich der NPO (»Nationale Partei Ost«) an und überholt die Neonazis von rechts, indem er ihnen ihre Ideologie streitig macht und dabei immer radikalere Ausschlussprinzipien aufstellt. Ob sächsischer Akzent, ausländische Kleidung, Hartz-IV-Bezug oder Textschwäche bei deutschen Volksliedern: Sikumoya findet bei jedem das »undeutsche« Element. Der Film werfe dadurch nicht nur die Frage auf, was das »Deutschsein« eigentlich ausmacht, sondern führe Rassismus allgemein ad absurdum, erklären die Macher in einer Mitteilung.

Bereits 2006 wurde die Idee in einer No-Budget-Version umgesetzt, die auch auf kleineren europäischen Filmfestivals lief und über 6.000 Zuschauer erreichte. Im Sommer 2014 wird »Der schwarze Nazi« nun noch einmal mit professionellem Cast & Crew produziert. »Die Thematik um Identität, Integration und Diskriminierung hat in Deutschland an Aktualität nicht verloren«, sagen die Cinemabstruso-Macher. Den Start für das bisher aufwändigste Filmprojekt markiert Cinemabstruso mit dem Dreh eines Vorproduktions-Trailers im August 2013. Hiermit sollen weitere Unterstützer gefunden werden, der Film wird anteilig durch Crowdfunding finanziert.

»Wir hatten damals 300 Euro Budget, einen miserablen Ton und ein reines Laienteam – trotzdem haben den Film über 6.000 Zuschauer gesehen«, erklären die Regisseure Tilman und Karl-Friedrich König. »Die groteske Idee eines schwarzen Nazis hat es einfach verdient, mit einem höheren Budget und professionellerem Team noch mal verfilmt zu werden.«


Kommentieren


0 Kommentar(e)