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Kultur

Wohlklang des Störgeräuschs

Carla Bozulich lädt zum Workshop ins UT Connewitz

  Wohlklang des Störgeräuschs | Carla Bozulich lädt zum Workshop ins UT Connewitz

Mal so richtig schön Krach machen. Darum und um musikalische Techniken gehts in dem »Interactive Melodic Sound Abuse Workshop«, dem die Musikerin Carla Bozulich am Montag im UT Connewitz gibt. Eingeladen sind alle – auch die, die nicht wirklich ein Instrument beherrschen.

»Wo fangen Lärm, Krach, Störgeräusch an, wo enden Wohlklang, Melodie, musikalisches Gefallen?«, fragt die Einladung zum Workshop. Eine genaue Antwort wird Carla Bozulich darauf wahrscheinlich auch nicht haben, doch kennt sie auch der Grenze zwischen Wohlgefallen und Störgeräusch recht gut aus, wie die Art-Punk-Provakateurin in ihren rauen Liedern immer wieder zeigt. Gerade hat die Amerikanerin, die man vor allem durch ihre Band Evangelista kennt, ihr erstes Solo-Album »Boy« auf Constellation Records herausgebracht.

In ihrem Workshop will sie verschiedene konzeptionelle Übergriffe – Repetition, Drone, Dekonstruktion, Reduzierung, glamouröser Bombast – auf ästhetische Behaglichkeit erproben und erfahrbar machen. Nicht nur Cellisten, Violinisten, Gitarristen, Bassisten, Sänger und Spieler elektronischer Klangerzeuger spricht sie dafür an. »Du musst nicht spielen können«, verkündet sie auf Facebook. »Das ist keine Pop- oder Rock-Übung. Vielmehr Erholung davon, die wir selbst erfinden.» Verstärker und Instrumente dürfen gerne mitgebracht werden, Glocken auch. Vor allem Mädchen sind gern gesehen.

Neben Carla Bozulich zählen auch ihre Bandmitglieder John Eichenseer (Synths, Duduk, Piano), der maßgeblich an der Entwicklung von Max MSP und anderen Software-Synthesizer-Programmen beteiligt war, Andrea Belfi (Synths, Drums, Percussion) und Adrián De Alfonso Prieto (Elektronics, Bass, Gitarre und Pedal-Steel) zu den Dozenten. Während des Workshops soll auch ein Stück entstehen, das eventuell beim Konzert am darauffolgenden Abend im UT gespielt wird.

Dort tritt Carla Bozulich mit Tim Hecker auf, der durch seine bombastige, dronige Konzeptkunstmusik bekannt geworden ist und sie erstmals in Leipzig vorstellt.


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