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Kultur

Go With Le Flo

Das Duo Brightbluegorilla präsentiert Film und Konzert im Luru

  Go With Le Flo | Das Duo Brightbluegorilla präsentiert Film und Konzert im Luru

Das aus Los Angeles stammende Künstlerehepaar Robyn Rosenkrantz und Michael Glover war unter dem Namen Brightbluegorilla und mit wunderbar schräger Filmkunst im Gepäck bereits einige Male zu Gast im Luru. Am Samstag spielen sie endlich wieder live auf der Spinnerei und präsentieren ihren fünften Film »Go with le flo«, der erstmals komplett in Berlin entstand.

kreuzer: Ihr habt in den Neunzigern eure bürgerlichen Existenzen in L.A., eure Jobs und euer Zuhause zurückgelassen und gegen ein One-Way-Ticket nach Europa getauscht. Hattet ihr jemals Zweifel an eurer Entscheidung?

MICHAEL GLOVER: Die ganze Zeit.

ROBYN ROSENKRANTZ: Haben wir immer noch. Man weiß nie, was als nächstes passiert, wenn man sich dazu entschließt als Künstler zu leben. Das ist aufregend, anregend, manchmal beängstigend. Aber man macht es trotzdem, weil man es liebt.

kreuzer: Ihr habt in der Zwischenzeit nicht nur Musik gemacht, sondern auch Filme produziert. »Go with le flo« ist euer fünfter. Worum geht es?

GLOVER: »Go with le flo« ist unser erster fremdsprachiger Film. Wir haben uns entschieden, ihn komplett in Berlin zu realisieren. Es geht um einen Typen, der halb Franzose und halb Deutscher ist. Er verliebt sich immer in französische Mädchen, aber es haut nie hin. Dann verliebt er sich in eine Deutsche und vielleicht erwidert sie seine Gefühle. So nimmt der Film seinen Anfang.

ROSENKRANTZ: Er hat da so einen Laden namens »Le Flo«, der nur französische Sachen verkauft. Diesen Laden gibt es wirklich in Prenzlauer Berg und wir haben den Großteil des Films dort gedreht.

kreuzer: Wie seid ihr auf Berlin als Handlungsort gekommen?

GLOVER: Unsere bisherigen Filme spielten immer in L.A., aber Freunde legten uns Berlin nahe und wir waren eh schon einige Zeit in Europa unterwegs. Also haben wir uns gedacht, warum nicht. Am Ende haben mehr als 200 Leute zusammen ihr Talent und ihre Energie in diesen Film eingebracht. Es handelt sich um einen Low Budget Film, d.h. es ist wirklich ein gemeinsames Kunstprojekt – Künstler, die zusammenfinden, um ein gemeinsames Kunstwerk zu erschaffen.

ROSENKRANTZ: Die Leute stammten aus 20 verschiedenen Ländern. Es handelt sich also um ein internationales Produkt der Liebe. Wir haben in den 24 Jahren, die wir jetzt unterwegs sind, so viele Menschen kennen gelernt und uns gedacht, warum trommeln wir die nicht einfach alle zusammen und machen etwas Gemeinsames, etwas Wunderschönes, das größer ist als wir selbst.

kreuzer: Ihr habt den Film in Deutsch gedreht. Wie war das mit der Sprachbarriere?

GLOVER: Ich schrieb das Drehbuch in Englisch, eine befreundete Drehbuchautorin übersetzte es ins Deutsche und obwohl ich kein Deutsch spreche, konnte ich die Akteure anhand der Energie, der Bewegungen, ihrer Körpersprache verstehen. Unser französischer Hauptdarsteller brachte schließlich noch seine eigene Muttersprache mit hinein.

kreuzer: Ihr seid aber auch als Band Brightbluegorilla unterwegs und spielt heute Abend ein Konzert im Luru vor dem Film. Was erwartet uns da?

ROSENKRANTZ: Wir haben einige Instrumente aus Indien mitgebracht, Tabla und Harmonium, und werden eine Handvoll Songs vor dem Film spielen.

GLOVER: Wir sind sozusagen der Warm-Up-Act zum Film. Das bringt die Leute und uns in Stimmung. Danach sitzen wir immer mit im Saal und schauen den Film, denn es geht uns als Perfomer auch immer um die Reaktion des Publikums.

ROSENKRANTZ: Genauso wie ein Song, den du jeden Abend vor einem anderen Publikum spielst, jedes Mal ein anderes Leben bekommt, verändert das Publikum auch einen Film.

kreuzer: Was habt ihr als nächstes vor?

GLOVER: Wir werden die nächsten Monate mit dem Film durch Europa touren und im Anschluss durch die Südstaaten Amerikas. Außerdem bereiten wir unseren nächsten Film vor, »Mr. Rodolphos Jubilee«, eine deutsch-italienische Geschichte. Den werden wir im Juli nächsten Jahres drehen.

ROSENKRANTZ: Er wird eine ganze Menge Musik beinhalten, die wir erstmal schreiben müssen. Wir sind also schon wieder ganz aufgeregt, uns in die Arbeit zu stürzen.


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