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Ghost

Ghost

Prequelle

Prequelle

Ach Schweden! Ich verstehe ja, dass Deine Nächte des Winters manchmal dunkel und schrecklich lang sind. Und ja, Du trägst eine Rock- und Heavy-Metal-Vergangenheit vor Dir her. Ein Hoch auf Deine Gitarrenmusik. Aber ehrlich: Müssen es immer noch Masken auf den Gesichtern der Bandmitglieder sein? Und Kutten? Müssen es immer noch der Mythos und das Wer-steckt-bloß-hinter-den-Musikern sein? Musikalisch ist Ghost auch mit dem vierten Album »Prequelle« jedenfalls keine große Überraschung und bietet stattdessen das Beste aus den 1980ern, den 1990ern und von gestern: Die Pentagramm-Lastigkeit des Doom-Metals aus den 1970ern, das melodische Pathos des Hair-Metals und die Eingängigkeit des Schweden-Pops. Ein sanft-entrückter Kinderchor, den John Carpenter von einem seiner Filme noch überhatte, und Verweise auf Dämonen und Satan wollen das Fürchten lehren. Aber keine Angst: Der allzu geradlinige Gesang bei zum Beispiel »Dance Macabre« oder »Witch Image« und ein paar Flöten-, Cembalo- oder Gitarren-Soli alter Schule wiegen Dich als HörerIn in gnädiger Sicherheit. Sie waren dann wohl auch das Ticket zu den Grammys. Sowohl in UK als auch in Schweden haben die Metaller den Preis bekommen. Und zu den Dance-Floor-Hits »Dance Macabre« »Rats« und »Faith« lässt sich sicher auch super feiern. Aber unbeschwerter ohne den Ballast der Ironie-freien Heavy-Metal-Kutte und Symbolik. Kerstin Petermann


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