The Boy who ran the Paisley Hotel
Andy Pastalaniec ist das Mastermind hinter dem Projekt Chime School. Im zarten Alter von vier Jahren machte er bereits mit sichtlichem Vergnügen Tanzschritte zu Motown-Songs, wie ihm seine Eltern kürzlich auf Filmmaterial zeigten. Definitiv kein schlechter Start in die Welt der Musik. Ein paar Jahrzehnte später haben es ihm eher britische Bands der späten Achtziger und frühen Neunziger angetan: Orange Juice, Talulah Gosh und Teenage Fanclub sind gute Adressen im Chime-School-Kosmos, was bereits das gleichnamige Debüt klangvoll unter Beweis stellte. »The Boy who ran the Paisley Hotel« ist nun die konsequente Fortsetzung des Erstlings. Wieder springen uns zuckersüße Melodien und flirrende Gitarren entgegen. An allen Ecken und Enden der Platte gibt es kleine, feine Details zu entdecken. Pastalaniec ist im positiven Sinne ein Kontrollfreak. Mit seiner Erfahrung als DJ, Radiomoderator und Toningenieur in Los Angeles war es eine lehrreiche Herausforderung für ihn, auch das zweite Album im Alleingang aufzunehmen und zu produzieren. Und selbst wenn ein Song »(I hate) The Summer Sun« heißt, lassen wir uns nicht beirren und genießen den sonnengetränkten Sound dieses Albums in vollen Zügen. Kay Engelhardt