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Platte des Monats - The Shandy Mandies

Platte des Monats - The Shandy Mandies

Pipe Dream Poetry

Pipe Dream Poetry

Wenn Leipzigs größte Rock‹n‹Roll-Band ihr Debütalbum veröffentlicht, dann sollte jedem schon vorher klar sein, was es zu hören gibt: die guten alten Gitarren, die guten alten Drums, die guten alten Lyrics. Das ist natürlich sehr pretty, aber auch ein wenig vacant. Trotzdem haben The Shandy Mandies es geschafft, die Flucht nach vorn mit dem Blick nach hinten anzutreten, ohne in die Sackgasse zu geraten. Natürlich sieht es immer recht seltsam aus, wenn Menschen rückwärts rennen. Vergessen wir aber die Sehnsucht der Post-Post-Moderne nach Authentizität und Originalität, dann bietet »Pipe Dream Poetry« für zehn Songs den Great Escape: Raus aus dem von transkulturellen Strapazen und globalisierten Komplikationen durchzogenen 21. Jahrhundert, einfach zurück in den Rock. Das mag nicht der klügste und gerissenste Ausweg aus der Sinnkrise sein, aber die reine Retrospektive ist zumindest gefeit gegen böse Überraschungen und unnötige Experimente. Und dann ist da auch noch something in the way they play, that attracts us like no other band. Sowohl den 60‹s-Floor-Filler als auch die 90‹s-Hymne können The Shandy Mandies ohne zwinkerndes Auge und mit so viel ehrlicher Hingabe kopieren, dass am Ende gar nichts anderes übrig bleibt, als eine gute halbe Stunde mit wippendem Bein und zur Faust geballter, erhobener Hand vor der Stereoanlage zu stehen und ein bisschen mitzusingen. Genau deswegen ist »Pipe Dream Poetry« ein gutes aktuelles Album. Do you know what I mean? Sindyan Qasem


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