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Amrum

Amrum

D 2025, R: Fatih Akın, D: Jasper Billerbeck, Laura Tonke, Diane Kruger, 93 min

April 1945: Die Russen stehen vor den Toren Berlins und das Dritte Reich wird bald Geschichte sein. Auch auf Amrum sind viele Menschen insgeheim froh, doch noch haben auf der Nordseeinsel die Hitler-Getreuen die Oberhand und man muss vorsichtig sein, was man sagt. Der 12-jährige Nanning lebt erst seit Kurzem hier, nachdem er mit seiner Mutter Hille und den Geschwistern nach dem Angriff der Alliierten von Hamburg ins alte Familienhaus geflüchtet ist, in dem man nun mit der Tante lebt, während der Nazi-Vater in Gefangenschaft geraten ist. Allmählich werden jedoch die Lebensmittel knapp und als die Nachricht eintrudelt, dass der Führer tot ist, versinkt die schwangere Hille in tiefer Depression. Als sie irgendwann zumindest nach einem Weißbrot mit Butter und Honig verlangt, will Nanning ihr diesen Wunsch mit allerlei Tauschgeschäften erfüllen. Ursprünglich sollte »Amrum« das letzte Werk von Regisseur und Schauspieler Hark Bohm werden. Weil der Über-Achtzigjährige gesundheitlich aber nicht mehr fit genug war, übernahm sein Freund Fatih Akin für ihn die Adaption seiner Jugenderinnerungen. Mit kindlichem Blickwinkel, prallen Inselbildern und trotz des ernsten Hintergrunds manch humorvoller Note ist dem Ersatzmann ein schöner Coming-of-Age-Film geglückt, der es schafft, der im Kino inzwischen doch sehr umfassend behandelten Zweiter-Weltkriegs-Thematik tatsächlich noch neue Nuancen abzugewinnen. Peter Hoch


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