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Balconettes

Balconettes

F 2025, R: Noémie Merlant, D: Souheila Yacoub, Sanda Codreanu, Noémie Merlant, 103 min

Es ist heiß in Marseille. Der Hochsommer treibt alle im Wohnblock auf den Balkon, auf der Suche nach ein wenig Abkühlung. Cam-Girl Ruby und Starlet Elise finden sich auf dem Balkon ihrer Freundin, der angehenden Schriftstellerin Nicole ein – schließlich ist die Aussicht auf ihren Nachbarn, den gut gebauten Fotografen Magnani, von hier aus hervorragend. Als die drei dessen Einladung annehmen, wird daraus allerdings ein unerwartet blutiges Date. Nach einem munteren Auftakt, bei dem allerdings auch schon der gewalttätige Ehemann der Nachbarin das Zeitliche segnet, kippt die Stimmung rapide. Die zweite Regiearbeit der Schauspielerin Noémie Merlant ist ein wahres Wechselbad der Gefühle und erinnert in den besten Momenten an die überdrehten frühen Filme von Pedro Almodóvar. Das Drehbuch, das Merlant gemeinsam mit Céline Sciamma (»Porträt einer jungen Frau in Flammen«) verfasst hat, ist ein wilder Mix aus feministischem Sozialdrama und rabenschwarzer Horrorkomödie, der nicht immer vollends aufgeht. In einem Moment feiern die Figuren ihre Weiblichkeit, im nächsten reiten sie sich immer tiefer in ein blutiges Schlamassel hinein. Merlant geizt dabei nicht mit Splatter und Kunstblut. Einige Szenen sind herrlich überdreht, kehren sich aber auch gern mal ins Geschmacklose. Die Figuren bedienen dabei mitunter die Klischees, die sie eigentlich vorführen sollen. Zusammengehalten wird der wilde Mix vor allem von den gut aufgelegten Darstellerinnen. LARS TUNÇAY


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