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Das Fest geht weiter

Das Fest geht weiter

F/I 2023, R: Robert Guédiguian, D: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Lola Naymark, 106 min

Die Stadt Marseille wird von einer großen Tragödie erschüttert: Zwei baufällige Häuser stürzen ein, acht Menschen kommen dabei ums Leben. Es ist ein reales Unglück aus dem Jahr 2018, das der französische Autor und Regisseur Robert Guédiguian als Ausgangslage für seinen neuen Spielfilm »Das Fest geht weiter!« benutzt. Anhand einer fiktiven Familie, deren Dreh- und Angelpunkt Krankenschwester und Kommunalpolitikerin Rosa ist, zeichnet er ein vielfältiges Bild der Bürgerschaft Marseilles. So engagiert sich besonders ihre Schwiegertochter in spe Alice nach dem Einsturz für die Umsiedlung der Bewohnerinnen und Bewohner baufälliger Häuser, von denen es mehr als genug in ihrem Stadtteil gibt. Währenddessen überlegen Rosas erwachsene Söhne Minas und Sarkis, wie sie ihren armenischen Wurzeln gerecht werden können, während das Land vom Krieg erschüttert wird. Zudem taucht auch noch Henri auf, Alices Vater, der seine Buchhandlung aufgegeben hat, und nun mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen möchte. Selbst in Marseille geboren, reißt Guédiguian zahlreiche Themen an, persönliche und politische, versteht sich als Vertreter des Agitprop, und bedient sich im Film unterschiedlichster Stilmittel – vom inneren Monolog bis zu literarischen Zitaten. In diesem Potpourri aus gewichtigen Botschaften und Familiendramen bleibt die tiefere Beschäftigung mit den einzelnen Schicksalen aber leider zu oft auf der Strecke. Hanne Biermann


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