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Das tiefste Blau

Das tiefste Blau

BRA/MEX/NL/CHI 2025, R: Gabriel Mascaro, D: Denise Weinberg, Rodrigo Santoro, Miriam Socarrás, 85 min

Brasilien in der nahen Zukunft: Die autoritäre Regierung hat eine drastische Maßnahme gegen die Überalterung der Bevölkerung erlassen: Wer das 80. Lebensjahr erreicht, wird zum »lebenden Nationalerbe« erklärt und bekommt neben einem Kranz auch gleich ein Ticket für den Bus. Der bringt die Alten in eine Kolonie, wo sie der jüngeren Generation nicht mehr zur Last fallen und somit ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Gerade wurde das Eintrittsalter gesenkt und die 77-jährige Tereza muss auf einmal ihre Koffer packen – dabei steht sie mitten im Leben. Kurzerhand beschließt Tereza aufzubrechen und ihren Traum vom Fliegen zu verwirklichen. Damit beginnt eine wundervolle Odyssee, die die resolute Frau zu ungewöhnlichen Begegnungen entlang des Amazonas treibt, wo sie etwa auf eine alleinstehende Frau trifft, die elektronische Bibeln verkauft, und einen einsiedlerischen Skipper, der ihr die Kraft psychoaktiver Schnecken näherbringt. Was als Gesellschaftssatire beginnt, wird so zu einer transzendentalen Reise. Der brasilianische Regisseur und Autor Gabriel Mascaro (»Neon Bull«) inszeniert diese in berauschenden Bildern und fand mit Denise Weinberg eine großartige Hauptdarstellerin. Bei der Berlinale erhielt das tiefsinnige, charmante Road Movie in diesem Jahr den Großen Preis der Jury. LARS TUNÇAY


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