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Der Meister und Margarita

Der Meister und Margarita

RUS 2023, R: Mikhail Lokshin, D: August Diehl, Yuliya Snigir, Evgeniy Tsyganov, 157 min

»Der Meister und Margarita« ist einer der wichtigsten russischen Romane des 20. Jahrhunderts. Geschrieben wurde er von Michail Bulgakow von 1928 bis zu seinem Tod im Jahr 1940, ein Vierteljahrhundert harrte er wegen eines Verbots der Veröffentlichung, die dann ab 1966 in verschiedenen Fassungen erfolgte. Verfilmt wurde der Stoff bereits mehrfach, allerdings noch nie so aufwendig wie in Michael Lockschins überraschend offen regimekritischer Version, die in Russland trotz großer Kontroversen zum Kinohit wurde. Umso erfreulicher, dass der Film nun auch bei uns zu sehen sein wird, nachdem sich westliche Adaptionen von Roman Polanski und Baz Luhrmann zerschlugen und Regiemeister wie Federico Fellini, Terry Gilliam und David Lynch fraglos vom »Faust« inspirierten Plot beeinflusst wurden. Die Handlung spielt im Moskau der dreißiger Jahre: Das Stück eines namenlosen Autors über Jesus Christus und Pontius Pilatus wird von Stalins Schergen verboten. Mit Hilfe seiner Muse und Geliebten Margarita und des Teufels höchstpersönlich schreibt der Schriftsteller danach einen satirischen, autobiografischen Roman – und bald vermischen sich Realität und Fiktion. Die Handlung ist verschachtelt, fragmentarisch und kryptisch – und trotzdem ergibt sich am Ende ein großes Ganzes, dessen rauschhaftem Sog man sich auch dank der guten Darstellerinnen und Darsteller, beeindruckender Technik und der dräuenden Filmmusik nur schwer entziehen kann. Peter Hoch


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