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Eddington

Eddington

USA 2025, R: Ari Aster, D: Joaquin Phoenix, Deirdre O'Connell, Emma Stone, 148 min

Mit »Hereditary« und »Midsommar« hat sich Ari Aster einen Namen als Horrorregisseur gemacht. Der Erfolg ebnete ihm den Weg, nun seine ganz eigene Art von Filmen zu realisieren. Schon sein letztes Werk »Beau is afraid« – ebenfalls mit Joaquin Phoenix – war eine außergewöhnliche Psycho-Achterbahn. Auch in »Eddington« dringt er nun tief in die verstörende Gedankenwelt seiner Figuren ein und liefert damit einen ätzenden Kommentar zur Gegenwart. Die Handlung spielt an einem ganz bestimmten Zeitpunkt, dem Mai 2020, als die Corona-Pandemie die Welt heimsuchte und alles, was sicher geglaubt war, in Frage stellte. Alternative Fakten und Verschwörungstheorien haben seitdem Hochkonjunktur und auch Luise, die Frau des Sheriffs der Kleinstadt Eddington, verliert sich zunehmend im Kaninchenbau. Ihr Mann Joe setzt sich derweil über die staatlich verordneten Sicherheitsmaßnahmen hinweg und legt sich mit dem örtlichen Bürgermeister Ted Garcia an. Ein ungleiches Duell, das er nicht gewinnen kann. Die Mittel, zu denen Joe greift, um seinen Willen durchzusetzen, werden immer drastischer, ebenso wie die Handlung im letzten Akt dieses irren zweieinhalbstündigen Ritts zunehmend eskaliert. Bis hin zu einem verstörenden Finale, das dann doch wieder den Kreis zum Horror schließt, auch wenn es hier der ganz reale ist. Was bleibt, ist eine weitere fulminante Darstellung von Joaquin Phoenix auf einem etwas überlangen Trip in die menschlichen Abgründe. LARS TUNÇAY


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